Viele junge Unternehmer*innen schrecken vor der Übernahme eines bestehenden Unternehmens zurück – oft aus unbegründeten Vorurteilen. Warum der Einstieg durch Nachfolge die klügere Wahl sein kann und welche Mythen es aus dem Weg zu räumen gilt.
🔹 Die Unternehmerwelt braucht junge Nachfolger*innen
Jahr für Jahr stehen in Deutschland tausende Unternehmen vor einem Generationswechsel. Laut dem Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn werden bis 2027 rund 190.000 Unternehmen zur Nachfolge anstehen – eine Zahl, die sowohl Risiko als auch riesige Chance bedeutet. Trotzdem entscheiden sich viele junge Absolventinnen und Unternehmerinnen gegen die Übernahme eines bestehenden Betriebs und setzen stattdessen auf Neugründungen.
💡 Doch warum eigentlich?
Oftmals sind es hartnäckige Vorurteile, die einer Unternehmensnachfolge im Weg stehen. Zeit, mit diesen Mythen aufzuräumen.
🔹 Mythos 1: „Eine Nachfolge ist unattraktiv, weil ich keine eigenen Ideen umsetzen kann.“
Viele denken, dass eine Übernahme bedeutet, sich in ein enges Korsett bestehender Strukturen zu zwängen. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Gerade Unternehmen, die zur Nachfolge bereitstehen, brauchen frischen Wind. Sie bieten die perfekte Plattform, um mit innovativen Ideen zu wachsen, neue Produkte zu entwickeln oder digitale Transformationen voranzutreiben.
💡 Der Vorteil gegenüber einer Neugründung?
Es gibt bereits eine bestehende Kundschaft, funktionierende Prozesse und ein eingespieltes Team.
🔹 Mythos 2: „Die Übernahme ist finanziell schwieriger als eine Gründung.“
Viele junge Menschen glauben, dass die Finanzierung einer Unternehmensübernahme schwerer ist als die einer Neugründung. In Wahrheit gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten, Kredite und Zuschüsse speziell für Nachfolger*innen. Banken und Investoren sehen etablierte Unternehmen oft als sicherere Investition, da sie bereits Umsätze generieren.
💡 Tipp: Nutzen Sie flexible Kaufmodelle
Flexible Kaufmodelle können mit den bisherigen Eigentümern vereinbart werden, etwa eine stufenweise Übernahme oder Beteiligungsmodelle.
🔹 Mythos 3: „Ich muss die Firma genauso weiterführen, wie sie war.“
Ein Unternehmen zu übernehmen heißt nicht, sich bedingungslos an alte Strukturen zu halten. Ganz im Gegenteil: Die meisten abgebenden Unternehmer*innen wünschen sich, dass ihr Lebenswerk weiterentwickelt wird.
💡 Eine frische Perspektive, neue Technologien oder ein verändertes Geschäftsmodell sind oft der nötige Impuls, um das Unternehmen für die Zukunft zu rüsten.
🔹 Mythos 4: „Ich muss jahrelang Erfahrung haben, um ein Unternehmen übernehmen zu können.“
Während Erfahrung im Unternehmertum hilfreich ist, sind Leidenschaft, Innovationskraft und Lernbereitschaft oft viel entscheidender. Viele Unternehmen bieten eine Einarbeitungszeit, in der der bisherige Eigentümer als Mentor agiert.
💡 Zudem gibt es Netzwerke und Coaching-Angebote, die den Nachfolgeprozess erleichtern.
👉 Fazit: Nachfolge ist die unterschätzte Alternative zur Gründung
Statt sich mit den Risiken und Unsicherheiten einer Neugründung auseinanderzusetzen, kann die Übernahme eines bestehenden Unternehmens eine kluge Entscheidung sein. Ein erprobtes Geschäftsmodell, bestehende Kundschaft und erprobte Prozesse sind Vorteile, die man bei einer Neugründung erst mühsam aufbauen muss. Wer bereit ist, bestehende Strukturen mit neuen Ideen zu kombinieren, kann als Unternehmensnachfolger*in nicht nur schneller erfolgreich sein, sondern auch ein stabiles Unternehmen nachhaltig in die Zukunft führen.
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Selbstständigkeit ist kein Sprung ins Ungewisse – sondern
eine Chance auf echte Freiheit.
Viele junge Talente träumen davon, ihr eigenes Unternehmen zu führen – aber wenn es konkret wird, schrecken sie zurück. „Ich bin noch nicht bereit.“ „Ich rauche mehr Erfahrung.“ „Was, wenn ich scheitere?“ – Diese Zweifel sind nicht ungewöhnlich. Doch wenn sie auf den „perfekten Moment“ warten, wird er nie kommen.
Tatsächlich ist der Einstieg in die Selbstständigkeit oft weniger riskant, als viele denken – vor allem, wenn sie ein bestehendes Unternehmen übernehmen. Während eine Neugründung mit unzähligen Unsicherheiten verbunden ist, können sie mit einer Nachfolge auf einer soliden Basis aufbauen. Doch bevor sie diesen Schritt gehen können, müssen sie eine wichtige Entscheidung treffen: Wollen Sie ihr Leben gestalten oder darauf warten, dass es passiert?
Warum sie sich nicht selbst blockieren sollten
🔹 Perfektionismus ist der Feind des Fortschritts
Junge Menschen, die aus dem Studium oder einer Ausbildung kommen, haben oft den Anspruch, perfekt vorbereitet zu sein. Doch egal, wie viele Bücher sie lesen oder Kurse sie besuchen – echte unternehmerische Erfahrung sammeln sie nur durch Tun. Selbst erfahrene Unternehmer*innen müssen täglich Entscheidungen treffen, für die es keine perfekte Vorbereitung gibt.
💡 Tipp: Lernen sie, sich mit
Unsicherheiten anzufreunden. Gute Unternehmer*innen wissen, dass sie nicht immer alle Antworten haben – aber sie sind bereit, sie zu finden.
🔹 Komfortzone vs. Wachstumszone
In einem Angestelltenverhältnis sind die meisten Dinge vorhersehbar: Fester Lohn, geregelte Arbeitszeiten, klare Aufgaben. Doch genau diese Sicherheit kann zur größten Bremse für ihr Wachstum werden. Unternehmertum bedeutet, Entscheidungen zu treffen, Risiken einzugehen und Verantwortung zu übernehmen – aber es bedeutet auch, Freiheit zu gewinnen.
💡 Tipp: Stellen sie sich
folgende Frage: Möchten sie in 10 Jahren zurückblicken und sagen, dass sie die sichere, aber langweilige Route gewählt haben? Oder möchten sie stolz darauf sein, dass sie den Mut hatten, ihre eigenen Träume zu verwirklichen?
🔹 Scheitern ist ein Teil des Erfolgs
Eine der größten Ängste junger Unternehmerinnen ist das Scheitern. Doch erfolgreiche Unternehmerinnen wissen: Fehler sind keine Niederlagen, sondern wertvolle Lektionen. Selbst die größten Business-Ikonen sind gescheitert – aber sie haben daraus gelernt und weitergemacht.
💡 Tipp: Ändern sie ihre
Perspektive. Sehen sie Herausforderungen nicht als Hindernisse, sondern als Gelegenheiten, sich weiterzuentwickeln.
👉 Fazit: Der perfekte Moment
existiert nicht – aber die perfekte Gelegenheit wartet auf sie. Wagen sie den Schritt, verlassen sie ihre Komfortzone und starten in ihre unternehmerische Zukunft!
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Psychologische Hürden abbauen und mit Selbstbewusstsein in die Unternehmensnachfolge starten.
Viele junge Unternehmer*innen haben nicht nur Angst vor dem Business, sondern vor der Finanzierung. Die Vorstellung, einen Kredit aufzunehmen oder in finanzielle Verantwortung zu gehen, kann abschreckend wirken. Gedanken wie „Was, wenn ich Schulden mache?“, „Was, wenn das Geschäft nicht läuft?“ oder „Bin ich dieser Verantwortung gewachsen?“ sind völlig normal – doch oft unbegründet.
Tatsächlich denken viele erfolgreiche Unternehmer nicht in Begriffen wie „Schulden“, sondern in „Investitionen“. Das Kapital, das Sie in die Übernahme eines Unternehmens stecken, ist nicht einfach eine Belastung, sondern ein Werkzeug, um ein bereits funktionierendes Geschäft weiterzuentwickeln und Gewinne zu erwirtschaften. Eine Unternehmensübernahme hat sogar einen entscheidenden Vorteil gegenüber einer Neugründung: Während Start-ups erst ein Geschäftsmodell, eine Marke und einen Kundenstamm aufbauen müssen, kaufen Sie mit einer Übernahme ein etabliertes Unternehmen, das bereits Umsatz generiert.
Die größten mentalen Blockaden bei der Finanzierung – und wie Sie diese
überwinden
1️⃣ Die Angst vor Schulden
Viele junge Menschen wachsen mit der Überzeugung auf, dass Schulden etwas Negatives sind. Dabei sind Investitionskredite für Unternehmen etwas völlig Normales. Banken, Investoren und Förderstellen wissen, dass eine Unternehmensnachfolge meist mit weniger Risiko verbunden ist als eine Neugründung. Ihr Kapitalgeber investiert nicht in eine ungewisse Idee, sondern in ein Unternehmen mit einer nachweisbaren Erfolgsgeschichte.
💡 Tipp: Statt sich vor Schulden zu fürchten, sehen sie diese als Werkzeug. Informieren sie sich über Finanzierungsmodelle, sprechen sie mit Bankberaterinnen und Förderinstitutionen. Es gibt zahlreiche Förderprogramme speziell für Nachfolgerinnen, die dir den Einstieg erleichtern.
2️⃣ Der Perfektionismus-Falle entkommen
Viele denken, sie müssen perfekt vorbereitet sein, bevor sie eine Firma übernehmen. Doch kein Unternehmer war jemals zu 100 % bereit, bevor er gestartet ist. Wissen und Erfahrung entstehen durch Praxis.
💡 Tipp: Starten sie mit kleinen Schritten. Sprechen sie mit erfahrenen Unternehmerinnen, suchen sie Mentorinnen und bilden sie sich gezielt in den Bereichen weiter, in denen sie sich unsicher fühlen.
3️⃣ Das Gefühl, nicht „der Typ“ für Unternehmertum zu sein
Selbstzweifel sind der größte Feind eines erfolgreichen Karrierewechsels. „Kann ich das überhaupt?“ „Bin ich bereit, Chefin zu sein?“ – Diese Fragen stellt sich jeder, der in die Selbstständigkeit geht. Doch wenn sie sich mit
erfolgreichen Unternehmer*innen unterhalten, werden sie feststellen, dass sie alle irgendwann mit denselben Unsicherheiten gekämpft haben.
💡 Tipp: Betrachten Sie Ihre Stärken. Sie haben ein Studium oder eine Ausbildung absolviert, Erfahrungen gesammelt und vielleicht sogar schon Führungsverantwortung übernommen. Sie bringen also bereits wertvolle Kompetenzen mit – nun geht es nur darum, sie in den richtigen Kontext zu setzen.
👉 Fazit: Finanzierung ist nicht das Hauptproblem – die größte Hürde ist der erste Schritt. Informieren sie sich, holen sie sich Unterstützung und seien sie offen für neue Wege. Die besten Chancen warten auf diejenigen, die sie ergreifen!
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Nachfolgezentrale Brandenburg gestartet / Initiative der Wirtschaft
Potsdam, 22. Oktober 2024 – Die Handwerkskammern (HWK), die Industrie- und Handelskammern (IHK) und die Bürgschaftsbank des Landes Brandenburg bieten künftig noch mehr Unterstützung beim Thema Unternehmensnachfolge an. Dazu haben die Akteure das Onlineportal „nachfolgezentrale-brandenburg.de“ gestartet. Das Besondere: Ein Algorithmus sucht nach Übereinstimmungen zwischen Unternehmen und Nachfolgeinteressierten. Wenn es davon möglichst viele gibt, bringt die Nachfolgezentrale beide Seiten zusammen und die Kammern begleiten auf Wunsch den Prozess.

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